Kapitel 25: Rückkehr aus dem Urlaub

September 2015

Sie sahen gut aus – sehr gut sogar!!! Unsere Nachbarin hätte sich nicht besser um sie kümmern können! Wir waren sehr froh! Raspi und Mucki hatten sich unglaublich gefreut. Sie rannten wie auf Kommando ins Schlafzimmer, sprangen aufs Bett und erwarteten unsere liebevoll streichelnden Hände. Sie waren begeistert, schnurrten um die Wette, busselten uns ab und waren einfach nur glücklich.

Tja, und Hank und Tamy??? – Sie waren schlicht und ergreifend entsetzt. DIE sind wieder da!!! GEFÄÄÄÄÄHRLICH!!! Den Rest des Tages bewegten sie sich Schulter an Schulter durch die Wohnung, immer im ausreichenden Abstand zu uns. Sie saßen Schulter an Schulter und glotzten mit vernichtenden Blicken Raspi und Mucki an, die vor uns dahinschmolzen. Sie versteckten sich im Hochsicherheitsbettchen, damit sie nicht einmal unsere Blicke ertragen mussten. Die versuchsweise Auffrischung des sonst täglichen Bonbon-Trainings mit Tamy scheiterte kläglich. Anschauen und mit ihr reden – GEFÄÄÄÄÄHRLICH!!! Hand ausstrecken zum Schnuppern lassen – GEFÄÄÄÄÄHRLICH!!! An den Fressnapf gehen, wenn wir noch daneben stehen – GEFÄÄÄÄHRLICH!!! Bonbons aus der Hand fressen – GEFÄÄÄÄHRLICH!!! Also ließen wir sie einfach in Ruhe.

Auch Hank war zu nichts zu bewegen - streicheln ging GAR nicht. Er hielt gewissenhaft einen riesigen Sicherheitsabstand ein – wir hatten keine Chance.

Am 3. Tag rastete endlich die richtige Hirnzelle ein. Morgens kam er jodelnd und äußerst fordernd in mein Bett gesprungen nach dem Motto: »Ach, DU bist es!!! JETZT ist es mir wieder eingefallen!!!«Ich durfte ihn streicheln, schrubben und klopfen und vor lauter Wonne vergaß er glatt, dass ich doch gefährlich bin. Erstmalig kletterte er auf meinen Schoß, strich mit seinem ganzen Körper mehrmals im Kreis um mich herum und schnurrte wie ein Weltmeister! Und am Abend erkannte er auch endlich meinen Mann – Hank ließ sich auf seiner blauen Koppel ausgiebig striegeln, bürsten und klopfen.

Auch bei Tamy taten sich auf einmal erstaunliche Dinge. Plötzlich lag sie Abend für Abend auf meiner Armlehne des Sofas und schlief entspannt, während ich mich fast nicht traute, weiter zu atmen oder mich zu bewegen. Plötzlich spielte sie mit mir mehrfach am Tag ausgiebig mit dem Federwedel. Plötzlich zwinkerte sie mir wieder vertrauensvoll zu, während ich mit ihr flirtete. Und Bonbons waren natürlich wieder der Hit!!! Alles war gut!!!

Arme kleine Raspi!!!

Eines Tages musste es ja unweigerlich passieren! Unsere vier jagten auf der Terrasse jedes Flieglein, jeden Käfer, jede Biene, jede Spinne! Ausgerechnet unsere kleine Raspi erwischt die erste Biene, die sie in ihre Pfote stach.

Raspi erschrak so heftig, dass ich plötzlich eine Katze beim Fliegen beobachten konnte. Im hohen Bogen flog sie über die Türschwelle, kam zum Stehen und fing wie verrückt an, ihre Pfote zu putzen. Ich erschrak nicht minder und versuchte Raspi zu fassen zu bekommen. Chancenlos – sie war außer sich vor Panik, kratzte mich heftig und verschwand schließlich außer Sichtweite.

Was tun?? Was um Himmels Willen tun??? Meine Finger flogen über die Tastatur. Wie konnte ich einer Katze helfen, die sich nicht helfen und in ihrer Panik nicht anfassen lässt??? – Globuli? – Hab ich nicht! Kaltes Tuch? – Nein, mag sie nicht! Notfalltropfen auf die Breckies? – Das klappte! Kurz darauf fing sie das Würgen an und spuckte nach und nach 8-mal weißen Schaum quer über den Boden. Na SUPER! Die anderen drei wuselten aufgeregt um Raspi herum und ließen sich von der allgemeinen Panik anstecken. Also Rückzug - beobachten und abwarten – mehr konnte ich nicht tun!

Raspi floh in ihr höchstes Schlafbettchen an und fiel in einen tiefen Schlaf. Immer wieder schreckte sie auf, putzte intensiv ihre Pfote und schlief weiter. Natürlich rundherum bewacht und behütet von den anderen.

Endlich kam der Papa nach Hause, näherte sich vorsichtig mit sanften Worten unserer Patientin und konnte sie tatsächlich beruhigend streicheln. Raspi entspannte sichtlich und schlief weiter, auch wenn die Pfote ganz schön angeschwollen war. Als der Papa auf dem Sofa saß, sprang sie zu ihm und blieb den Rest des Abends bei ihm liegen. Raspi war ganz klar eine Papa-Katze!

Später trank sie den halben Trinkbrunnen aus – kein Wunder bei dem Flüssigkeitsverlust und fraß ihr rosa Lieblingstütchen.

Am nächsten Morgen erwartete mich nach dem Öffnen der Tür der übliche und Überfall im Bett – alles war zum Glück wie immer. Nach ausgiebigem Schmusen stand unsere Breckies-Runde an. Raspi lief fast normal, die Pfote war nicht mehr so geschwollen, sie war munter wie eh und je! Nach den Breckies forderte sie auch ihre wilde Spielrunde ein – Mucki und Raspi sprinteten um die Wette hinter dem Federwedel hinterher! Alles war gut! Puh, mir fiel ein Stein vom Herzen!

MUCKI – Du Dieb, du!!!

Mucki fand unser Essen immer interessanter und prüfte intensiv schnüffelnd jedes Frühstück, Mittag- und Abendessen. Gerne beteiligte er sich auch aktiv und ließ sich so manchen Bissen schmecken. Eines Abends kochten wir ein Essen mit Pute, das Mucki überaus lecker fand. Begeistert fraß er mit, bis mein Teller leer war. Anscheinend reichte es ihm noch nicht, denn er rannte in die Küche, sprang auf den Herd und kehrte stolz wie Oskar mit einem weiteren Fleischbrocken im Maul ins Wohnzimmer zurück. Er war so was von hoch zufrieden, dass wir ihm gar nicht böse sein konnten.

Ein paar Tage später kochte ich eine spanische Paella – was meint Ihr, was da los war??? Die Spanier waren SEHR interessiert!!!

Pssssst! Unsere Kinder schlafen!!!

Die letzten Sommer-Sonnenstrahlen

Morgendliche Gespräche auf »Kätzisch«

Szene im Bett:

Morgens öffne ich meine Tür und alle vier sind da - wie immer ein bezaubernder und wunderschöner Moment. Ein Kater rechts von mir, ein Kater links von mir, Raspi auf meinem Schoß, Tamy zu meinen Füßen. Es wuselt nur so - jeder will die so dringend benötigten Streicheleinheiten bzw. morgendlichen Gespräche. Es schnurrt (Raspi), maunzt (Tamy), gurrt (Mucki) und jammert (Hanki) um mich herum, bis alle zufrieden sind. Zum Glück kann ich ihren Gesprächen immer besser folgen.

  • Mucki: »Bussi, Mama, du bist die allerbeste und lieeeebste Mama der Welt!«
  • Raspi: »Streicheln, noch mehr streicheln, niiiicht aufhören, ja, da ist es guuuut!«
  • Hank: »Gell, du bist meine Mama und du bist gar nicht gefährlich!«
  • Tamy: »Oh Menno, die wollen schon wieder so komische Sachen machen und ich muss auf meine Breckies warten!«
  • Szenenwechsel: Kratzbaum
  • Hank: »Jetzt – jetzt steht sie auf!«
  • Tamy: »Jetzt gibt es Breckies!«
  • Mucki: »Schade, kein Streicheln mehr!«
  • Tamy: »Yeeeaaahhhhhh!!! Ich bin die Erste!!! Ich sitze schon auf meinem Platz!«
  • Mucki: »Hank, geh weg da!!! Das ist mein Platz!«
  • Hank: »Ach so, hab ich vergessen!«
  • Raspi: »Mama, ich hab dir schon das Spieli hergerichtet - kommst du jetzt und spielst mit mir?«
  • Mucki: »Nee, Raspi, zuerst muss die Mama mein Klo sauber machen!«
  • Raspi: »Aber dann, Mama, jetzt JETZT musst du mit mir spielen! Schnell, sonst kommt auch noch Tamy und will mitspielen! SCHNELL!!! – Oh Menno, Tamy ist schon da! Dann will ich nicht mehr spielen!«

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