Ein Hund zieht ein

Hinein in eine neue Welt

Während Ihr Hund noch auf gepacktem Köfferchen sitzt, ist die Aufregung sicherlich schon in sein zukünftiges Zuhause eingezogen. Bevor Sie nun Ihr neues Familienmitglied in Empfang nehmen, gilt es seinen Platz auf Lebenszeit einzurichten.

Schlafplatz, Napf & Co

Zur Grundausstattung für ein angenehmes Hundeleben daheim gehören Kissen oder Körbchen, Wasser- und Futterschüssel sowie Spielzeug. Auch ein separates Handtuch zum Abtrocknen nach Badespaß oder Regenspaziergang ist eine gute Idee. Nicht zu vergessen eine Leine und Halsband oder Geschirr, versehen mit einer Plakette, auf der Ihre Telefonnummer und der Name des Hundes eingraviert sind.

Halsband oder Geschirr?

Vor allem in der Eingewöhnungsphase empfehlen wir den Hund mit einem gut sitzenden Geschirr zu sichern, aus dem er nicht rausschlüpfen kann. Denn ungewohnte Geräusche, Verkehrslärm oder Situationen, die dem Hund bedrohlich erscheinen, können Panik verursachen und somit einen Fluchtinstinkt auslösen. Weitere Vorteile des Geschirrs, vor allem, wenn Ihre Fellnase (noch) nicht leinenführig ist: Es drückt weder auf den Kehlkopf noch wird die Halswirbelsäule belastet. Außerdem können Sie Ihren Hund besser kontrollieren.

Tabus

Auch, wenn Würge- und Stachelhalsbänder leider immer noch im Handel erhältlich sind, sie gehören unter keinen Umständen an den Hundehals. Ebenfalls sind Ausziehleinen (Flexileinen) nicht empfehlenswert. Mensch wie Tier kann sich leicht verheddern und durch Zug Schnittwunden und Verbrennungen an den Beinen davontragen. Genauso kann eine Fehlfunktion des Stoppers oder eine zu späte Reaktion, beispielsweise an der Straße, verheerende Folgen haben. 

Endlich, es ist es soweit

Egal wie hundsmiserabel die Umstände des adoptierten Lieblings vorher auch waren, mit verlassen seines Umfelds hat er nichts mehr, an dem er sich orientieren kann. Ist er noch ein Welpe, steht er auf einmal ohne seine tierische Familie auf seinen vier Pfoten. Hunde leben nur im Hier und Jetzt. Und plötzlich ist alles fremd. Er kann auf seiner Reise ins neue Reich nicht ahnen, dass ein schönes Hundeleben auf ihn wartet.

Ab ins Auto

Einen nicht gesicherten Hund im Fahrzeug zu transportieren kostet bei einer Verkehrskontrolle Strafe. Viel wichtiger aber ist der Sicherheitsaspekt. Zum einen kann ein unruhiges Tier im Auto einen Unfall verursachen. Zum anderen kann es bei abruptem Bremsen oder einem Auffahrunfall durch den Fahrzeuginnenraum oder die Windschutzscheibe geschleudert werden. So steht fest, der Hund darf schon bei der Abholung nicht ungesichert auf die Rückbank oder in den Fußraum gesetzt werden.

Sicherungsmöglichkeiten:

  •  Transportbox
  • Anschnallgurt
  • Trennnetz
  • Hundeschutzgitter

Zuhause

Je mehr Zeit Sie sich am Anfang nehmen, desto besser, Ihr Hund wird sie brauchen. Und auch für Sie wird es eine spannende Zeit. Am besten Sie nehmen sich Urlaub, um Ihrem neuen tierischen Familienmitglied die Eingewöhnungszeit zu erleichtern, dabei Vertrauen aufzubauen und den Tagesablauf kennenzulernen. Bitte verzichten Sie in der vertrauensbildenden Phase auf zusätzliche Aufregung wie Feste und Reisen. Fall Sie Kinder haben, erklären Sie ihnen bitte, dass sich deren Freunde ein wenig gedulden müssen, bevor sie den Hund besuchen dürfen.

In der Ruhe, liegt die Kraft 

Lassen Sie Ihren Hund in Ruhe sein neues Zuhause erkunden und zeigen Sie ihm seine Wasser- und Futterstelle. Ein fester Platz wird ihm Sicherheit vermitteln. Tipp: Der „Hundeplatz“ sollte eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Eine ruhige, zugfreie Ecke bietet sich an. Auf keinen Fall ist der Eingangsbereich dafür geeignet. Die meisten Hunde fressen am Anfang nur zögerlich oder bekommen Durchfall. Das liegt an den vielen neuen Eindrücken. Manche neuen Mitbewohner fangen auch an zu winseln oder kratzen an der Tür. Lenken Sie ihn mit Spielen ab und bewahren Sie Ruhe.

Gute Nacht

Am liebsten ist der Hund bei seinem „Rudel“. Ein Hundeschlafplatz im Schlafzimmer wäre also schön. Soll der Vierbeiner aber in einem anderen Raum die Nacht verbringen, können folgende Maßnahmen beruhigend wirken: gedämpftes Licht, leise Geräusche aus dem Radio sowie ein Kuscheltier oder ein Kleidungsstück von Ihnen im Hundebett. Stellen Sie sich vorsichtshalber darauf ein, dass die erste Nacht für alle eine schlaflose sein wird.

Schmusen und Spielen

Wahrscheinlich wird Ihr Hund (je nach Alter, Charakter und Vorgeschichte) alle Personen, die im Haushalt leben erst einmal aus einer sicheren Distanz beobachten. Lassen Sie ihm Zeit, auch wenn Sie Ihren heiß ersehnten Vierbeiner am liebsten Durchschmusen möchten. Um die Situation aufzulockern, können Sie versuchen seine Aufmerksamkeit mit Spielangeboten auf sich zu lenken. Auch hier gilt: Ruhe und Geduld führen zu Vertrauen und Nähe.

Der beste Freund

Der beste Freund des Kindes

Kinder, die mit Tieren aufwachsen, lernen Verantwortung zu übernehmen und Respekt vor anderen Lebewesen zu entwickeln. So weit so wunderbar. Zieht der Hund in Ihre Familie ein, sollten für ein harmonisches Zusammenleben einige Regeln beachten werden, vor allem, wenn die Vorgeschichte des tierischen Schützlings nicht oder nur teilweise bekannt ist.

  •  Achten Sie auf eine behutsame Zusammenführung
  • Niemals Hund und Kind unbeaufsichtigt lassen
  • Zunächst nicht alleine spazieren gehen lassen
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Fellnase eine Rückzugsmöglichkeit hat
  • Beobachten Sie beide genau und lesen Sie die Körpersprache des Hundes
  • Sensibilisieren Sie Ihr Kind für die Bedürfnisse des Vierbeiners
  • Beim Fressen und Schlafen sollte der Hund in Ruhe gelassen werden
  • Viel Freude macht das Erlernen des richtigen Umgangs natürlich auch

Hund und Katze

Man sieht es immer wieder, Hund und Katze leben friedlich zusammen. Falls Sie als KatzenhalterIn einen Hund aufnehmen möchten, sollten Sie unbedingt vorher testen, wie Ihre Katze in Ihrer Wohnung auf Hunde reagiert. Und selbst wenn Ihr Wunschhund, beispielsweise auf der Pflegestelle, positive Erfahrungen mit einer oder mehreren Samtpfoten gemacht hat, kann eine Katzenverträglichkeit nicht garantiert werden.

  • Eine Zusammenführung mit Hund und Katze braucht Zeit
  • Geduld, Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe sind erforderlich
  • Am Anfang die Fellnasen unter keinen Umständen unbeobachtet lassen

Nicht vergessen: die Körpersprache von Hunden und Katzen unterscheiden sich grundlegend

Hund und Hund

Sie möchten einen zweiten Hund bei sich aufnehmen? Darüber freuen wir uns sehr. Weil ein gutes Sozialverhalten draußen aber nicht bedeutet, dass Ihr Hund auch drinnen, in seinem Revier, Artgenossen akzeptiert, laden Sie vorab andere Vierbeiner zu sich nach Hause ein. So können Sie testen, wie Ihr Hund reagiert.

Stubenreinheit

Stubenreinheit trainieren

Ob Welpen, Junghund oder erwachsener Hund aus dem Tierschutz, Stubenreinheit will gelernt oder aufgefrischt werden. Erwischen Sie Ihren Hund unmittelbar beim Verrichten seines kleinen oder großen Geschäfts, sagen Sie deutlich Nein und gehen Sie sofort mit ihm raus. Erleichtert er sich draußen, loben Sie ihn mit großer Freude. Sollten Sie eine Pfütze im Haus erst später bemerken, ist Schimpfen nicht mehr zielführend. Denn für einen Lernerfolg dürfen zwischen Aktion des Hundes und Reaktion des Menschen nur wenige Sekunden liegen.

Orientierungshilfen für Erleichterungsrunden:

  • Morgens gleich nach dem Aufstehen
  • Nach ausgiebigen oder wilden Spieleinheiten
  • Sobald ein Hund unruhig wird und planlos umherstreift
  • Welpen, wenn sie wach sind, circa alle 2 Stunden

Fütterung

Sofern bekannt, sollten Sie Ihr neues Familienmitglied in den ersten Tagen mit „vertrautem“ Futter versorgen und ihn dann langsam umstellen. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt oder Fachhandel Ihres Vertrauens beraten. In der Frage, ob ein Hund zu festen Zeiten gefüttert werden soll oder nicht, um Betteleien oder das Einfordern von Mahlzeiten zu unterbinden, sind Experten unterschiedlicher Auffassung. Fest steht, für die Gesundheit Ihres Hundes ist eine ausgewogene Nahrung sowie eine abgestimmte Menge hinsichtlich Alter und Energiebedarf unbedingt zu beachten.

  • Welpen nicht zu energiereich füttern
  • Zu schnelles Wachstum kann Knochen- und Gelenkschäden verursachen
  • Bis zur 12. Lebenswoche 4 x täglich füttern
  • Ab der 12. Woche 3 x täglich füttern
  • Ab dem 6. Monat 2 x täglich füttern
  • Die empfohlenen Menge nicht überschreiten, die Rippen sollten deutlich zu spüren sein
  • Snacks und Belohnungsleckerlies abziehen
  • Futter nicht länger als eine halbe Stunde im Napf stehen lassen, es verdirbt.

Lassen Sie sich vom Tierarzt oder Fachhandel beraten

Nach dem Fressen sollst du ruhen

Mit vollem Bauch sollten Hunde ausruhen, Welpen mindestens eine Stunde. Denn Spielen, Rennen oder andere bewegungsintensive Aktionen nach der Mahlzeit können zur gefährlichen Magendrehung führen.

Erziehung

Hunde sind Meister der Manipulation. Deshalb ist es wichtig, dass Sie klare, für alle Familienmitglieder verbindliche Regeln aufstellen. Ihr Hund muss sich an Ihnen orientieren. Ohne klare Führung wird er über kurz oder lang das Zepter in die Hand nehmen, ganz gleich, ob er dafür geschaffen ist oder nicht. Bei der Erziehung versteht es sich von selbst, dass keine Gewalt angewendet wird. Auch Schreien ist kontraproduktiv. Einigen Sie sich auf eindeutige Kommandos. Damit Ihr Hund die Ohren nicht irgendwann auf Durchzug stellt, sprechen Sie ihn nur mit Namen an, wenn darauf eine klare Handlungsaufforderung folgt. Sie bestimmen, wann ein Spiel beginnt und wann es endet. Sie bestimmen, wann gefressen wird. Geben Sie Kommandos mit fester, Lob mit freundlicher und Tadel mit strenger Stimme.

Auf jeden Fall empfehlen wir Ihnen den Besuch einer Hundeschule, ob Welpe, Junghund oder ausgewachsen. Alternativ können Sie auch individuell mit einem Hundetrainer arbeiten.

Unterwegs mit dem Hund

Vor Läden nicht unbeaufsichtigt lassen

Traurig aber wahr: Es kommt viel zu oft vor, dass Hunde, die vor Supermärkten oder Geschäften angebunden warten, gestohlen oder einfach abgeleint werden. Außerdem kann sich Ihr Vierbeiner vor irgendetwas so erschrecken, dass er sich aus Halsband oder Geschirr befreit und in Panik davonrennt.

Sommer, Sonne Autofalle

Leider sterben jeden Sommer Hunde einen qualvollen Tod. Gehen Sie kein Risiko ein. Das Auto kann bei steigenden Temperaturen und erst recht an heißen Tagen in kürzester Zeit zur Falle für Ihren geliebten Vierbeiner werden. Also lassen Sie ihn bitte nicht im Wagen zurück. Auch nicht mit geöffnetem Fensterspalt oder im vermeintlich sicheren Schatten. Hunde tragen nun mal einen Pelz und können über die Haut nicht schwitzen. Sie überhitzen sie um ein Vielfaches schneller als der Mensch.

Zu guter Letzt

Wir wünschen Ihnen ein wunderschönes, harmonisches und langes Zusammenleben mit Ihrem neuen vierbeinigen Familienmitglied. Bei Fragen oder Problemen stehen wir Ihnen selbstverständlich auch nach der Vermittlung jederzeit zur Verfügung.

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