Die gesunde Ernährung

Einleitung

Wie auch beim Menschen ist die (gesunde) Ernährung ein sehr wichtiger Faktor in Bezug auf die Lebensqualität und Lebensdauer einer Katze.

Deshalb möchten wir Ihnen hier einige Empfehlungen mit auf den Weg geben, worauf Sie bei der Ernährung Ihrer Katze achten sollten.

Grundlegende Empfehlungen

Futter solte nicht immer frei zur Verfügung stehen
Es wird oft empfohlen, der Katze tagsüber eine Portion Trockenfutter stehen zu lassen, damit sie sich immer bedienen kann, wenn sie Hunger hat. Diese Katzen werden besonders leicht heikel: Der ständige Futtergeruch kann dazu führen, dass die Katze keinen Appetit mehr hat. Wird das angebotene Futter nicht gefressen, bietet der Mensch sofort einen Leckerbissen nach dem anderen an. So wird die Katze schnell sehr wählerisch. Der bekannte deutsche Zoologe und Verhaltensforscher Dr. Paul Leyhausen sagt:

Viele wohlmeinende Katzenfreunde machen den Fehler, die Katze nie hungrig werden zu lassen; damit aber nehmen sie ihr die größte Freude: die Freude am Essen. Nicht bei jeder Mahlzeit braucht man so viel zu geben, dass etwas übrigbleibt. Reste sollten auch nicht regelmäßig zur weiteren Verfügung stehen. Hunger ist auch bei Katzen der beste Koch.

Deswegen ist es am Besten, das Futter nach einer halben Stunde (spätestens nach einer Stunde) wegzuräumen.
Bitte geben Sie auch nicht Massen von Leckerlies zwischendurch, dann hat das Tier nämlich auch keinen Hunger (mehr).

Vorsicht bei Plastiknäpfen
Denken Sie daran, dass Ihre Katze eine viel bessere Nase hat als Sie! Manche Plastiknäpfe können den Geruch von altem Futter »speichern«, da hilft auch Abwaschen nichts. Manchmal riechen die Näpfe sogar »muffig« nach »Öl« (Plastik ist ja ein Produkt der Ölindustrie). Viele Katzen reagieren auch allergisch auf Plastik (z.B. mit Kinn-Akne). Bakterien können sich in die kleinen Risse älterer Plastiknäpfe einnisten und ebenfalls Allergien verursachen.
Keramik-, Glas- oder Metallgeschirr ist eine gute Alternative – und es speichert keine unappetitlichen Gerüche.

Keine Reste in der Dose lassen
Bewahren Sie Reste nicht in der Futterdose auf. Nach dem Öffnen der Dose kann das Metall beim Kontakt mit Sauerstoff oxidieren und dem Futter einen »Beigeschmack« verleihen. Im ungünstigen Fall kann das Futter dadurch sogar mit Blei und anderen Schwermetallen angereichert werden.

Qualität geht vor »Abwechslung«
Katzen sind Beutetierfresser und haben einen sehr kurzen und damit leider störungsanfälligen Magen-Darm-Trakt. Das Verdauungssystem eines reinen Beutetierfressers wie der Katze ist darauf ausgelegt, Nahrung von immer gleicher Qualität zu verwerten. Daher kann zu viel Abwechslung bei der Nahrung zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen führen (und die Katze wird evtl. auch »heikel«).

Falls nacheinander Futtersorten verschiedener Qualität (zu den Qualitätsmerkmalen von hochwertigem Futter später mehr) gefüttert werden, dann ist der ständige Wechsel jedes Mal eine Art kleiner Futterumstellung. Das ist anstrengend für den Verdauungsapparat der Katze.

Wenn Sie denken, dass Sie Ihrer Katze viel Abwechslung bieten, indem Sie heute eine Dose mit Lachs und morgen eine mit Rind füttern, werden Sie bei Sorten von geringer Qualität meist enttäuscht: Lesen Sie einmal die Angaben zu den Inhaltsstoffen eines solchen Produkts: Der »namensgebende« Anteil (z.B. Beispiel bei Bezeichnungen wie »Lachs« oder »Rind«) beträgt normalerweise 4 %. Also ist in diesen Dosen bis zu 96 % etwas »anderes« enthalten und das ist in der Regel bei jeder Sorte das gleiche.
Diese »4 %-Dosen« bestehen nämlich oft aus gemischten Schlachtabfällen (Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse) und nur 4 % davon stammen garantiert von dem Tier welches der Sorte den Namen gibt.

Wenn Ihre Samtpfote also bisher die Dosen der Sorte »Huhn« liebte und diese plötzlich verschmäht, dann denken Sie vielleicht Ihre Katze hat ihren Geschmack geändert? Wahrscheinlicher ist, dass die 96 % »anderes« früher aus Rinderabfällen bestanden, jetzt aber durch eine neue Produktionscharge viel Schweineabfälle enthalten.

Qualität von Katzenfutter – Was eine Katze wirklich braucht

Viel Eiweiß (Protein) ist lebenswichtig für die Katze! Sie braucht das Eiweiß für Wachstum, Muskulaturbildung, Haut und Fell sowie für den Stoffwechsel (Blut-, Enzym-, Sekreten- und Hormonbildung). Eine Maus besteht z.B. im Trockengewicht zu 46% aus Proteinen!
Worauf es dabei ankommt, ist die Eiweißqualität. Art, Anzahl und Reihenfolge der Aminosäuren (Proteinbestandteile) bestimmen die Eiweißqualität oder die biologische Wertigkeit eines Proteins. Muskelfleisch, Ei und Leber enthalten z.B. mehr essenzielle (lebenswichtige) Proteine. Diese kann die Katze selbst im Körper nicht bilden, sie kann diese guten Eiweißstoffe aus der Nahrung aber bis zu 96 % verwerten. Dabei entstehen nur wenige (Eiweiß)abbauprodukte, die die Nieren herausfiltern. »Schlechte« Eiweißstoffe (viele Abbauprodukte) belasten hingegen die Nieren.

Grundsätzlich lautet unsere Empfehlung: Achten Sie  bei der Futterwahl stets darauf, dass JEDE Zutat auf der Packung einzeln aufgelistet wird. Nur so können Sie sicher sein, dass die Futterproteine (und andere Zutaten) von guter und gleichbleibender Qualität sind. Sammelbegriffe wie »Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse« oder »pflanzliche Eiweißextrakte« sind mit Vorsicht zu genießen, da sie nichts Genaueres über die verwendeten Zutaten und deren Qualität (Verdaulichkeit) aussagen.

»Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse« ist übrigens der Sammelbegriff für gemischte Schlachtabfälle, die oft eine schlechte Verdaulichkeit aufweisen (enthalten z.B. viel Bindegewebe u.ä.). Diese sollte man also vermeiden.

Inhalt von Futterdosen

Hier drei Beispiele was so im Futter enthalten sein kann:

  1. »Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen«
    Das sind oft billige Schlachtabfälle, zerkleinertes Fell, Knochen, Federn, Schnäbel oder Wolle, sogar Urin und Kot können »tierischen Nebenerzeugnissen« sein. Der echte Fleischanteil in Futterdosen ist oft sehr gering – »4 % Huhn, Kaninchen« etc. bedeuten also manchmal nichts anderes, als dass von diesen Abfällen 4 % vom entsprechendem Tier stammen.
    Übrigens lassen nur die Geschmacks- und Konservierungsstoffe und der evtl. zugesetzte Zucker bei minderwertigen Produkten die Katze ihren Ekel vergessen.
  2. »pflanzliche Nebenerzeugnisse« und »Getreide«
    Katzen können Kohlenhydrate in ihrer natürlichen Form nicht verwerten, denn ihr Darm ist viel zu kurz um diese vollständig aufzuschließen. Nur als sog. »aufgeschlossenes« Getreide und/oder Gemüse tragen Kohlenhydrate zur Ernährung der Katze bei. Insofern dienen diese Futter-Bestandteile i.d.R. nur als kostengünstige Füllstoffe.
  3. Zucker
    Dieser ist im Katzenfutter überhaupt nicht nötig. Er wird manchen Futtersorten zur Geschmacksverbesserung zugefügt und um die Akzeptanz zu erhöhen. Ebenso wird er verwendet, um die Konsistenz weicher (flüssiger) zu machen. Zucker kann – neben Karies – bei Katzen Probleme mit der Bauchspeicheldrüse sowie mit den Analdrüsen verursachen.

Eine ausführliche Info zum Thema Tierfutteretiketten finden Sie bei Interesse auch hier.

Zusammenfassung

Augen auf beim Futterkauf!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Katzen scheinbar das »Billigfutter« bevorzugen? – Weil die minderwertigen Zutaten hier teilweise mit chemischen Geruchs- und Geschmacksstoffen versetzt werden und außerdem jede Menge Zucker hinzugefügt wird. Katzen können sich daran gewöhnen und werden regelrecht süchtig danach. Deshalb lehnen diese Katzen ein hochwertiges Futter zunächst oft ab, weil diese »Suchtstoffe« darin fehlen.

  • Schauen Sie genau hin, was drin ist:
    Jede Zutat sollte auf der Packung einzeln aufgelistet sein.
  • Achten Sie auf die Verwertbarkeit des Futters:
    Je geringer die auf der Verpackung empfohlene Fütterungsmenge ist, desto hochwertiger ist das Futter i.d.R.
    Hier ein Beispiel: Auf einer Futterdose steht, dass eine »durchschnittlich große Katze (4 kg)« täglich 300 g benötigt. Auf einer qualitativ hochwertigeren Futterdose steht, dass dieselbe Katze (4 kg) »nur« 185 g benötigt. Diese Differenz bei der Fütterungsempfehlung ergibt sich meist aus Füllstoffen im »günstigen« Futter.
    Dasselbe bei Trockenfutter, auch hier sind oft Füll-, Farb- und Aromastoffen enthalten. Von einem minderwertigen Trockenfutter braucht die Katze z.B. täglich ca. 70 g – von einem höherwertigeren nur etwa 50 g.

 
Ein gutes Futter besteht aus:

  • Fleisch! Achten Sie auf die Bezeichnung »Fleisch« (und nicht » Fleisch und tierischen Nebenerzeugnisse«) und die konkrete Art des Fleisches (z. B. »Hühnerfleisch« oder »gemahlenes Hühnerfleisch« etc.)
  • Eiern und/oder Käse
  • einem kleinen Anteil an Innereien
  • aufgeschlossenem (!) Getreide und/oder Gemüse (Kohlehydrate und Fasern)
  • einer langen Liste von Vitaminen und chelatierten Mineralien
  • natürlichen Antioxidantien (diese verhindern, dass das Fett in der Trockennahrung ranzig wird) wie Vitamin E und C und/oder Kräuterölen

Das sollte ein gutes Futter nicht enthalten

  • minderwertige Eiweißquellen, wie die »ominösen« Nebenprodukte und z. B. Grieben (= gemahlene Rinderhaut ... )
  • chemische Konservierungsstoffe oder chemische Antioxidantien (Ethoxyquin, BHA, BHT, Propylgallate)
  • Farbstoffe
  • Zucker, Karamel
  • »leere« Füllstoffe, wie Erdnusshüllen, Zellulose oder »Trockenschnitzel«
    (Das Vorhandensein von Füllstoffen zeigt, dass bei der Futterherstellung gespart wird, denn diese Produkte geben dem Tier das Gefühl der Sättigung, ohne wirklich verwertbare Nahrung zu liefern. Diese Füllstoffe sind teilweise auch problematische Formen von »Ballaststoffen«, da sie im Gegensatz zu Vollkorngetreide Verdauungsprobleme verursachen können.)

 

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