Harnsteine

Struvitsteine - die Geschichte von Queenie

Vor einigen Jahren bemerkte ich beim saubermachen der Katzentoilette Blut auf einigen Körnchen. Nachdem ich feststellen konnte von welcher meiner Katzen es kam, schnappte ich mir diese und ging sofort mit ihr zum Tierarzt. Er stelle eine starke Blasenentzündung fest. Um genauer untersuchen zu können was der Auslöser war, gab er mir ein kleines Beutelchen mit, das nicht saugfähiges Katzenstreu, ein Röhrchen und eine Pipette enthielt, damit ich ihm eine Urinprobe meiner Katze “Queenie“ zur weiteren Untersuchung mitbringen konnte. 

Um eine Urinprobe zu erhalten, muss man das alte Streu aus der Katzentoilette entfernen und diese gut säubern, damit keine Bakterien zurückbleiben die den Test verfälschen könnten. Wie Sie sich vorstellen können, ist es nicht gerade einfach von einer Katze eine Urinprobe zu erhalten (vor allem wenn mehrere Katzen im Haus leben). Am einfachsten ist es direkt nach dem Aufstehen, da haben die Katzen meist einen starken Harndrang. So schloss ich mich um 6 Uhr in der Früh mit meiner Queenie in einen Raum ein und wartete solange, bis sie es trotz ungewohnter Streu nicht mehr aushalten konnte, und so hatte ich meinen Erfolg.

Der Tierarzt stellte mit der von mir stolz erworbenen Urinprobe unter dem Mikroskop fest, dass Queenie unter Struvit leidet, das auch die Blasenentzündung verursacht hatte. Oh je Struvit, was ist das nun schon wieder…?

Struvit ist ein aus verschiedenen Komponenten zusammengesetztes Mineral, das bei Harnsteinerkrankungen von Hund und Katze am häufigsten festgestellt wird. Liegt eine Übersättigung des Harnes mit Magnesium und Phosphor vor und ist der Urin zu alkalisch, das bedeutet der PH-Wert des Urins ist zu hoch, können Struvitsteine entstehen. Diese vergrößern sich besonders rasch. Gerade bei Katern können sie auch zu einem Harnwegsverschluss führen. Denn bei Katern sind die Harnwege um einiges enger als bei Kätzinnen. Bei saurem Harn kann die Bildung von Struvitsteinen vermieden werden und bereits vorhandener Hamgrieß kann in vielen Fällen sogar aufgelöst werden.

Man sagt, ein guter PH-Wert liegt so etwa zwischen 6,0 und 6,5 (Queenie hatte über 8!). Werte die Höher sind, können zu Struvitsteinen führen, aber auch Werte die darunter liegen sind nicht optimal, denn dann kann es zur Bildung der sog. Oxalatsteinen kommen. Also zu hoch heißt, der Urin ist zu alkalisch und zu niedrig wäre der Urin dann zu sauer. Der Tierarzt riet mir dazu, dass Queenie jetzt nur noch Diätfutter das mit DL Methionin angereichert ist, bekommen sollte. Das DL Methionin säuert den Urin an, und bringt damit den PH-Wert wieder auf einen besseren Level von mindestens 6,5. 

Natürlich habe ich mich sofort kundig gemacht und das besagte Diätfutter besorgt. Das Problem war nur, Queenie ist ein kleines Schleckermäulchen und wie es kommen musste, wollte sie nach kurzer Zeit dieses Futter nicht mehr anrühren. Selbst wenn sie vor ihrem Napf verhungert wäre, gerade weil sie natürlich mitbekam, dass ihre Katzenfreundin viel „leckeres“ in ihrem Näpfchen hatte.

Dadurch wurde allerdings auch der PH-Wert nicht besser, und so fing ich an das Internet zu durchstöbern, und wurde auch schnell fündig. Es gibt verschiedene Pasten und Tabletten zur Nahrungsergänzung, die ebenfalls den Urin ansäuern. Und so wurde natürlich gleich in Absprache mit dem Tierarzt Verschiedenstes bestellt, um es zu testen.
Das Gute dabei ist, ich konnte damit normales Futter geben, denn sonst wäre es zu viel des Guten gewesen! Also immer nur das Diätfutter oder Paste/Tabletten! Am besten gibt man die Paste nach dem Fressen, Queenie mag sie aber lieber mit dem Fressen.

Sehr wichtig ist es auf die Qualität des Futters zu achten. Beim Futter kommt es auf einen hohen Fleischanteil an (am besten mind. 70 %), einen niedrigen Magnesiumgehalt (nicht über 0,07 %), alles darunter ist noch besser und einem niedrigen Phosphorgehalt.

Wichtig ist auch, dass die Katze mehr trinkt, denn durch das Trinken wird der Urin verdünnt. Trinkbrunnen sind hierfür sehr zu empfehlen, die Katze wird zum Trinken animiert, es macht ihr Spaß und er ist sehr dekorativ. Ebenso ist viel Bewegung für die Katze wichtig.

Sehr gut wäre es, auf Trockenfutter zu verzichten oder zumindest wenig zu füttern, denn das entzieht wiederum Wasser und Katzen gehören leider nicht zu den großen „Trinkern“. Falls es aber nicht ohne Trockenfutter geht, eben auch wieder auf die Qualität und den Magnesium-/Phosphorgehalt achten und viele Wasserschüsseln, am besten an mehreren verschiedenen Orten, bereitstellen. 

In der Apotheke habe ich Teststreifen besorgt, mit denen man den PH-Wert feststellen kann. In zeitlich regelmäßigen Abständen warte ich, dass Queenie ihr „Örtchen“ besucht, um den PH-Wert im Auge zu behalten. So sehe ich, ob ich weniger von der Paste geben kann oder wieder etwas mehr. Ich gebe Queenie nun seit einiger Zeit die Paste (Uro Pet oder Uro Cid) übers Futter und muss sagen, es schmeckt ihr. Sie hatte seitdem auch nie mehr eine Blasenentzündung! 

Fazit: Füttern Sie Ihrer Katze hochwertiges Futter (hoher Fleischanteil, kein Zucker usw.), es ist meistens zwar etwas teurer, aber da dort alle wichtigen Bestandteile die eine Katze braucht enthalten sind, muss man auch weniger füttern wie bei „schlechteren“ oft billigerem Futter, was am Ende preislich etwa auf das Gleiche raus kommt. Obendrein werden dadurch eher Krankheiten vorgebeugt, die dann wiederum auch weniger Tierarztkosten verursachen können.

Sehen Sie, dass ihre Katze immer genug Wasser zur Verfügung hat und animieren Sie sie zum Trinken und zu viel Bewegung, gerade für Wohnungskatzen ist das sehr wichtig. Ihre Katze fühlt sich wohl und sie langweilt sich auch nicht so schnell… Eine Katze die sich rundum gut fühlt und glücklich ist, wird auch nicht so leicht krank. 

Sollten Sie bei Ihrem Tier das Gefühl haben etwas sei nicht in Ordnung, bitte ziehen Sie immer und kurzfristig einen Tierarzt zu Rate. Denn jede Behandlung muss individuell für das entsprechende Tier erfolgen.  Dazu ist unbedingt eine detaillierte Urinuntersuchung im Labor erforderlich!

Queenie und Frauchen

 

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