Kapitel 24: Sonderpädagogischer Förderungsbedarf

August 2015

Was gibt ‘s Neues von unseren Miezen?

4 Katzen mit sonderpädagogischem Förderbedarf – wer kann schon sagen, dass er vier so besondere Katzen hat??? WIR!!! Aber in unserem privaten Förderzentrum sind unsere Miezen doch bestens aufgehoben, oder? Hanki ist nach wie vor unser Kater mit großem Lernförderbedarf und wir lernen weiterhin in kleinen Schritten, Tamy ist unsere schlaue und hochbegabte Autistin, mit der wir täglich mit unserem systematischen Desensibilisierungstraining arbeiten, Raspi ist unsere verhaltensauffällige, spiel- und schmusesüchtige Mieze und Mucki hat auch ein wenig Förderbedarf im emotional-sozialen Bereich – wir arbeiten noch an seiner Eifersucht. :-) Wir haben also alle Hände voll zu tun und uns ist definitiv nie langweilig. Denn unsere vier haben nur Unsinn im Kopf – einer von ihnen spinnt immer!

Mucki

Mucki versprüht pure Lebenslust – aus jeder Pore und in jedem Moment. Was für ein tolles, schmerzfreies Leben ohne Zähne!!! Er ist oft so lustig, dass wir spontan lachen müssen und er heißt daher nur noch »Kobold« bei uns! Nach wie vor begrüßt mich Mucki mittags zuverlässig an der Tür. Er kann es kaum erwarten, bis ich meine Siebensachen los werde und Richtung Schlafzimmer gehe. Im wilden Galopp springt er ins Bett, streckt sich so lang er kann und schmilzt förmlich unter meinen Händen dahin. Wie lieben wir unsere intensive, gemeinsame Wohlfühlzeit, manchmal nur gestört von Raspi. Ich berichte ihm von meinem Tag, während er hingebungsvoll mit mir schmust. Als besonderes Danke-schön erhalte ich ein tägliches Nasenbussi von meinem Schatz.

»Ich will spielen, spielen, spielen ...« –  Und das miaut erstaunlicherweise nicht Raspi, sondern Mucki. Nachdem eine neue Wagenladung Federwedel angekommen ist, hat Raspi kaum noch eine Chance. Sobald Mucki das verführerische Rascheln hört, schreckt er aus dem Tiefschlaf auf, rast herbei, stürzt sich auf den Wedel und übernimmt die Führungsrolle. Blitzschnell und wendig mit ausgefahrenen Spikes flitzt er dem verführerischen Federwedel hinterher, stößt mit Raspi zusammen und knallt gegen die dummerweise im Weg stehenden Möbelstücke. Mucki ist das jedoch völlig egal, ihm geht es nur um den ausgiebigen Spielspaß. Raspi kann sich nur in einer Ecke in Sicherheit bringen, bis Mucki erschöpft zusammenbricht, um dann ihrem geliebten Wedel hinterher zu jagen. Muckis Erholungszeiten dauern jedoch blöderweise nur 30 Sekunden, dann ist er wieder fit und stiehlt Raspi die Show. Tamy und Hank interessieren sich dagegen gar nicht für den Wedel. Während Tamy aus sicherer Entfernung dem Spektakel zuschaut, schläft Hank ohne mit seinem Öhrchen zu zucken einen halben Meter entfernt in seinem Katzenkorb.

Seit einem ganzen Jahr bieten wir unseren Miezen ein Frühstücks-Radl Gelbwurst an. Ein ganzes Jahr lang wird es konsequent abgelehnt. Doch dann plötzlich entdeckt Mucki sein Interesse für unser menschliches Essen. Wenn wir samstags schwer bepackt vom Einkaufen wieder nach Hause kommen, hilft er uns sehr eifrig beim Auspacken, um dann seinen Stammplatz einzunehmen. Ungeduldig steht unsere Frühstücks-Katze fast bei mir auf dem Teller und brotzeitet genüsslich mit uns.

Raspi

Unsere Kleinste in der Katzenbande – so klein, dass sie bequem in einem Untersetzer für Pflanzen Platz hat. Unsere Kleine ist dennoch erwachsen geworden und tickt inzwischen nicht mehr so völlig aus. Raspi, unsere Hibbelmaus und Spielfanatikerin, spielt immer noch sehr gerne, aber nicht mehr so exzessiv bis zur völligen Erschöpfung ... nun ja ... im Alter wird man ruhiger, so auch Raspi ...nun setzt sie sich vor den Federwedel und schaut uns durchdringend aber geduldig abwartend an, bis wir den Wedel endlich über den Teppich flitzen lassen. Mindestens genauso wichtig wie das Spielen ist auch das liebevolle Schmusen mit uns oder den anderen geworden. Auch sie ist mittags oft an der Tür, begrüßt mich stürmisch und freut sich auf eine Kuscheleinheit im Bett. Lustigerweise streckt unsere Hübsche seit einiger Zeit ihre Zunge raus. So spielt sie, so schläft sie – entspannt, glücklich und zufrieden. Eine neue Marotte oder vergisst sie ihre Zunge schlicht und ergreifend???

Hank

Hanki denkt nach wie vor sehr langsam – wirklich SEHR langsam. Er muss schauen und schauen und denken und dann noch mal schauen. Bis er fertig geschaut hat, sind die leckeren Bonbons schon im Bauch der anderen. Bis er kapiert hat, dass die streichelnde Hand von Papa oder Mama ist, ist er schon erschreckt davongestoben. Was das lauteste Schreien und die sofortige Bedürfnisbefriedigung anbelangt, hat er Raspi definitiv den Rang abgelaufen. Wenn er gestreichelt und geklopft werden will, muss das SOFORT passieren, sonst können wir unser blaues Wunder erleben. Mit besonders lauter Schreierei »Rau-au-AU, Rau-au-AU« kündigt es Hanki allerdings jedes Mal an, dass er da ein besonderes Bedürfnis habe. Erst wenn wir quer durch die Wohnung rufen: »ist recht, Hank, viel Spaß auf dem Klo!«, verstummt er und ein wildes, zufriedenes Scharren beginnt. Aber eines mussten wir neidlos anerkennen – im Insekten fangen ist er super – da hat er intensiv seine Fertigkeiten mithilfe von Wasserflaschen-Stöpseln und kaputten Kabelbindern trainiert. Fertiges Katzenspielzeug interessiert ihn dafür nicht die Bohne.

Tamy

Tamy ist nach wie vor unsere Wundertüte. Sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich in keinster Weise zu etwas bewegen, was sie nicht mag! Ängstlich ist sie schon lange nicht mehr, aber sie mag halt einfach nicht. Wenn wir mal wieder versuchen, unsere Hand eine Zehntelsekunde über ihren Rücken zu streichen, drückt sie diesen nach unten und entwischt uns. Nur, um 50 cm entfernt stehen zu bleiben und uns auffordernd anzuschauen: »WO steht bitteschön geschrieben, dass man Katzen anfassen muss?". Also, dann eben nicht! Was soll´s! Wir lieben sie auch so! Unendlich neugierig verfolgt sie uns mit ihren aufmerksamen blau-grünen Augen, läuft mit uns mit, schaut, was wir machen. Bemerkt jede Veränderung und inspiziert sie aufs genaueste. Ihre innere Uhr funktioniert auch auf die Minute genau. Abends um 18.00 Uhr teilt sie uns mit, dass sie nun gerne ihre Breckies hätte. Punkt 19.30 Uhr ist Bonbon-Zeit. Chancenlos für uns, ihre Anfrage zu ignorieren, denn dem Blick kann man nicht ausweichen. Nach einer Schlafphase ruft sie mit ihrem heiseren Stimmchen intensiv nach den anderen, schwänzelt um Hanki und Mucki herum, putzt sie und beisst ihnen in die Ohren, bis die Jungs endlich kapieren, was Tamy gerade so für Bedürfnisse hat. Manchmal scheint Tamy auch eine erzieherische Maßnahme zu benötigen, was sie dann auf andere Art und Weise zu genießen scheint.

Und wir lieben unsere Tamy in Spiellaune. Dann fliegen die sorgsam ausgesuchten Mäuse durch die Luft, der Ball in der Spielschiene bekommt wohl platzierte Hiebe, die Jungs rasen hinter unserer weißen Fellkugel um die Ecken. Ausgelassen, fröhlich und unbeschwert genießt unsere Tamy ihr Leben.

Es ist wieder Sommer ... Sommer in der Stadt ...

Viele Tage und Nächte war es in München besonders heiß. In unserer Wohnung unterm Kupferdach hatten wir morgens schon knapp 30°C. Man möchte meinen, dass unserem spanischen Quartett die Hitze nichts ausmachte, aber das Gegenteil war der Fall. Lethargisch und erschöpft lagen sie manchmal in ihren Bettchen – jeder in seinem eigenen. Kuscheln ging nicht – es war ihnen eindeutig zu heiß. Oder sie brachen unterm Gehen einfach auf dem Parkettboden zusammen – langgestreckt und dahingerafft – überwältigt von der Hitze. Erst am späten Abend, wenn ein kühler Lufthauch durch die Wohnung zog, wurden sie aktiver. Dann freuten sie sich auf ein paar saftige Happen, eine kleine Spielrunde und einige Streichler bzw. Klopfer für Katzen und Pony. Wie sehr genossen sie ein abendliches Gewitter, das Aufregung und ein bisschen Abkühlung versprach. Intensiv schnuppernd versammelte sich die kleine Familie an der Terrassentür.

Wir sind dann mal weg!

Urlaubszeit – Reisezeit! Auch wenn es uns sehr SEHR schwer fällt, auch wir brauchen mal Urlaub. Den Katzen war alles klar, als das riesige Paket mit Futter kam. Und wir wussten unsere Süßen ja bestens versorgt!!! Auf einen schönen Sommer!!!

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