Rund um die Hundegesundheit

Vitalwerte beim Hund

Atmung:
10 - 40 Atemzüge/Minute

Puls:
großer Hund 80 - 100 Schläge/Minute
kleiner Hund 100 - 120 Schläge/Minute

Temperatur:
37,5° - 39° C

Schleimhäute:
rosarot, feucht, glatt, glänzend ohne sichtbare Auflagerungen

  • schwarz
    normal bei manchen Hunderassen
  • bläulich
    Atemnot, Herzproblem, Fremdkörper im Kehlkopf
  • blass
    Blutarmut, Schock, Vergiftung, größere Blutungen
  • rot
    Vergiftung, Entzündung in der Mundhöhle, Erkrankung innerer Organe
  • blutig
    hochgradige Entzündung im Maulbereich, Vergiftung
  • Auflagerungen
    Hinweis auf Entzündung, Vergiftung oder Fremdkörper in der Mundhöhle
  • trocken u. matt
    Hitze, Flüssigkeitsverlust, manchmal nach Erbrechen

Impfungen

Heute können Hunde zuverlässig gegen

  • Staupe (schwere, meist tödliche Viruskrankheit)
  • Tollwut (tödliche, virale Gehirnkrankheit, auch tödlich für den Menschen)
  • Hepatitis (infektiöse Leberentzündung)
  • Parvovirose (Erbrechen, blutige Durchfälle, kann tödlich verlaufen, häufig sind Welpen betroffen)
  • Leptospirose (Organschäden, auch für den Menschen gefährlich)
  • Zwingerhusten (Erkrankung der Luftröhre und Bronchien)

geschützt werden. Dafür stehen Einzel- und Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.

Die Nachimpfungen sollten jedes Jahr wiederholt werden.
Gegen Tollwut kann alle drei Jahre geimpft werden, wenn der Impfstoff dafür zugelassen ist. Außerhalb der EU (auch Schweiz) gelten nach wie vor die 12 Monatsfristen. Untersuchungen verschiedener Institute haben ergeben, dass eine Impfung alle 3 Jahre teilweise zu einem sehr niedrigen Antikörper-Titer führen kann, der keinen nennenswerten Schutz mehr bietet.

 

Es dürfen nur gesunde Tiere geimpft werden. Ihr Tierarzt wird vor der Impfung eine Allgemeinuntersuchung durchführen. Ihr Hund sollte ca. 14 Tage vorher entwurmt werden.

Staupe

Die Staupe ist eine der häufigsten und meist tödlich endenden Infektionskrankheiten, die durch einen Virus verursacht wird. Besonders gefährdet sind Jungtiere oder geschwächte Tiere. Die Staupe beginnt meist wie eine starke Erkältung, die im Verlauf der Krankheit schwere Spätfolgen nach sich ziehen kann.

Die Ausscheidung des Virus erfolgt über alle Sekrete von infizierten Hunden. Dieses Virus überlebt in der Umgebung - je nach Umwelteinflüssen - mehrere Tage.

Die Inkubationszeit beträgt drei bis sieben Tage nach der Ansteckung mit dem Virus. Nach den Symptomen einer Erkältung (Nase läuft, der Hund ist matt, Fieber, gerötete Augen und leidet an Appetitlosigkeit), kann es zu einer scheinbaren Erholung beim Hund kommen, die dann aber zu verschiedenen Verlaufsformen der Staupe weiter gehen kann:

Darmstaupe:
wässriger bis blutiger Durchfall, starkes Erbrechen

Nervenstaupe:
Ist die gefährlichste Art der Staube, sie endet oft tödlich. Es kommt zu einer Entzündung des Gehirnes und der Nerven, die zu verschiedenen Ausfallerscheinungen führen. Krämpfe, epileptische Anfälle, Lähmungen, teilweise Verlust des Bewusstseins.

Lungenstaupe:
Lungenentzündung, Husten, Atembeschwerden, eitriger Schnupfen

Spätfolgen können sein: Schäden an Herz und Lunge, Zahnschmelzschäden (bekannt als Staupegebiss), Schäden am Verdauungsapparat, nervöse Ticks und Ausfallerscheinungen.

Therapien werden je nach individueller Symptomatik gewählt. Die einzige Vorbeugung gegen diese heimtückische Infektionskrankheit bietet nur eine Schutzimpfung, d.h. eine vollständige Grundimmunisierung und jährliche Auffrischung der Impfung.

Tollwut

Die Tollwut ist eine Viruserkrankung, von der verschiedene warmblütige Tierarten, aber auch der Mensch betroffen sein können. Häufigster Überträger ist der Fuchs, aber auch Fledermäuse - vor allem die sog. Vampirfledermäuse können dieses Virus an andere Lebewesen weiterreichen.

Die Übertragung erfolgt in der Regel durch einen Biss mit infiziertem Speichel, da bereits mit Tollwut infizierte Tiere zu Aggression neigen. Aber auch offene Wunden können den Erregern "Eintritt" in den Blutkreislauf bieten und so eine Gehirnentzündung (Encephalitis) hervorrufen. Der Ausbruch dieser Erkrankung kann nach zwei bis acht Wochen erfolgen und führt in der Regel innerhalb kürzester Zeit zum Tod.

Bei infizierten Tieren ist oftmals zuerst eine Wesensveränderung zu erkennen. Diese äußert sich z. B. durch Erregung, Aggressivität, vermehrte Lautäußerungen wie Miauen und Bellen.

Es können sich Wutanfälle und Beißattacken entwickeln, die durch kleinste Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Auch plötzliche Angst vor Wasser ist ein Merkmal. Andere Tiere reagieren auf die Infektion mit Apathie und ziehen sich sehr zurück.

Im weiteren Stadium können Lähmungserscheinungen vor allem im Bereich des Rachens auftreten. Dies führt zu Schluckbeschwerden und vermehrter Speichelbildung. Ebenso können Lähmungen der hinteren Gliedmaßen vorkommen.

Tollwut ist bisher nicht heilbar. Es gibt jedoch eine Schutzimpfung, die den Ausbruch der Symptome verhindern kann. Diese Impfung ist für alle Tiere vorgeschrieben.

Hepatitis

Auch Hunde und alle anderen Caniden können an einer spezifischen Virushepatitis erkranken, die durch den ausgesprochen virulenten Caninen Adenovirus Typ 1 (CAV1) übertragen wird (CAV2 kann Auslöser für Zwingerhusten sein).

Das Virus erzeugt Gifte, die bei hoher Virenkonzentration besonders für Junghunde tödlich sein können. Bevor Symptome erkennbar werden (per akuter Verlauf: scheinbar grundloser Kollaps mit Tod binnen 24 Stunden). Bei akutem Verlauf treten nach einer Inkubationszeit von ca. sechs bis neun Tagen als eher unspezifische Symptome Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und starker Durst bei meist höherer Urinausscheidungsrate auf.

Oft ist verstärkte Sekretion an Augen und Schleimhäuten zu beobachten, weswegen Verwechslungsgefahr mit Staupe besteht. Im weiteren Verlauf können Erbrechen und Durchfälle auftreten. Selten zeigt sich Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute und Augen, vereinzelt können Krampfanfälle beobachtet werden. Häufig sind auch Störungen der Blutgerinnung mit Unterblutungen der Haut. Spezifisches, zusätzliches Merkmal der Erkrankung ist gesteigerte Berührungsempfindlichkeit in der Leberregion.

Sicherheit gibt letztlich nur eine Blutuntersuchung ab etwa zwei Wochen Erkrankungssdauer. In der Regel verursacht auch eine überlebte Erkrankung bleibende Schäden. Diese sind meist an Leber und Nieren nachweisbar. Es kann während der Genesungsphase das sogenannte blue-eye (Milchglasauge) auftreten (allergische Reaktion), weiterhin ist oft die Gewichtszunahme reduziert. In vielen Fällen bleibt eine chronische Leberentzündung zurück. Eine Übertragungsgefahr auf den Menschen besteht nicht.

Gegen Hepatitis gibt es eine wirksame Schutzimpfung, die unbedingt eingehalten werden sollte

Parvovirose

Parvovirose ist eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit bei Hunden, die durch das Canine Parvovirus verursacht wird. Aufgrund des verursachenden Erregers und des klinischen Verlaufs ist sie eng verwandt mit der Katzenseuche (Panleukopenie). Besonders anfällig sind Hundewelpen und alte Tiere.

Die Erreger werden überwiegend durch den Kot ausgeschieden. Dieser stellt die Hauptursache für eine Ansteckung darf. Da die Erreger sehr langlebig und widerstandsfähig sind, können sie auch noch Jahre später eine Erkrankung hervorrufen.

Ist ein Hund mit dem Virus infiziert, treten nach einer Inkubationszeit von ca.  drei bis sieben Tagen in der Regel starkes Erbrechen, gefolgt von blutigem Durchfall auf. Gleichzeitig können hohes Fieber oder aber Untertemperatur auftreten. Das Erbrechen sowie die erhöhte Temperatur führen zu einem schnellen Dehydrieren und nicht selten zum Tod der Tiere.

Das Virus ist gegenüber diversen Umwelteinflüssen resistent. So kann das Virus z. B. bei normaler durchschnittlicher Raumtemperatur bis über ein Jahr infektiös bleiben. Die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel zeigen keine Wirkung.

Gegen Parvovirose gibt es eine wirksame Schutzimpfung, die unbedingt eingehalten werden sollte.

Leptospirose

Bei Leptospirose handelt es sich um eine bakteriell verursachte Infektionskrankheit, die durch eine Reihe von Spiralbakterien (Spirochaeten) hervorgerufen wird. Unabhängig vom Alter können sowohl Haus- als auch wild lebende Tiere betroffen sein. Eine Ansteckung auf den Menschen ist nicht auszuschließen. Durch die mögliche Übertragung von Tier auf Mensch spricht man von einer Zoonose. Eine Übertragung findet überwiegend durch den Urin statt.

Mögliche Symptome: geschwächter Zustand, hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, gefolgt von Gelbsucht und Anzeichen von Leber- und Nierenerkrankungen. In schwerer Form von Leptospirose kann es zu Nierenversagen kommen. Eine eindeutige Diagnose kann nur durch den Tierarzt erfolgen.

Die beste Vorbeugung gegen Leptospirose ist eine Schutzimpfung, die wenigstens einmal jährlich vorgenommen werden sollte.

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis) entsteht meist durch Zusammenwirken verschiedener Erreger (Viren und Bakterien), deren Vermehrung durch Umwelteinflüsse, Stress und mangelnde Hygiene begünstigt werden.

Die Erkrankung fängt meist mit klarem Nasen- bzw. Augenausfluss und quälendem, trockenem Husten an. Unspezifische Symptome sind z. B. Mattigkeit, Leistungsmangel, Fieber und schwerer trockener Husten. Wird der Husten nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, verschlimmert sich der Zustand bis hin zur Lungenentzündung.

Der Zwingerhusten ist selten tödlich, doch kann sich die Erkrankung selbst unter tierärztlicher Behandlung mehrere Wochen hinziehen.

Gegen den Zwingerhusten gibt es eine Schutzimpfung.

Reiseapotheke

  • Verbandsmaterial

  • Schere und Pinzette mit abgerundeten Spitzen

  • Fieberthermometer

  • Desinfektionslösung

  • Wund- und Brandsalbe

  • Zecken-, Floh- und Mückenschutz

  • Zeckenzange

  • Adressen von Tierärzten am Urlaubsort

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