Warum überhaupt Tieren im Ausland helfen? – oder: Was ist eine Perrera?

Da unser Engagement keine Landesgrenzen kennt und wir im Rahmen unserer Möglichkeiten stets bemüht sind dort zu helfen, wo Hilfe benötigt wird, liegt unser Augenmerk auch immer auf den Not leidenden Tieren im Ausland.

Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob man unbedingt noch im Ausland helfen soll, wo doch auch unsere Tierheime viele Hunde und Katzen auf ein neues Zuhause warten. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen berichten, wie es vielen Tieren im Ausland ergeht und damit aufzeigen wie wichtig es ist, auch dort zu helfen.

Die Situation in Spanien

Spanien ist z. B. eines der Länder, in dem viele Menschen gerne ihren Urlaub verbringen. Doch neben Sonne, Strand und Meer gibt es auch eine weniger angenehme Seite, die man als Außenstehender oft nicht sieht:

Manche Hotels und Gemeinden sorgen dafür, dass möglichst keine umherlaufende Tiere für Urlaubsgäste zu sehen sind. Die Tiere werden z.B. vergiftet, eingefangen/außerhalb der Städte ausgesetzt und sich selbst überlassen oder in die örtlichen Tötungsstationen – die sog. »Perreras« – gebracht. (Natürlich können auch Privatpersonen ihre Tiere dort abgeben, wenn sie nicht mehr erwünscht sind oder gehalten werden können.)

»Perrera« bedeutet übersetzt »Zwinger«, was sich bereits nicht gerade sehr tierfreundlich anhört.

 
Wer sich jedoch nun vorstellt, dass die Tiere in einer »Perrera« gut untergebracht, versorgt und betreut werden, wie z.B. in einem deutschen Tierheim, der täuscht sich gewaltig!

Je nach Stadt oder Gemeinde sind die Betreiber der Perreras verpflichtet, ein Tier (nur) für einen bestimmten Zeitraum zu verwahren. Schließlich ist es ja möglich, dass sich der rechtmäßige Besitzer meldet und sein Tier abholen möchte. Der Zeitraum ist variabel, aber meist nicht länger als 21 Tage. Nach Ablauf dieser Zeit, in der die Stadt oder Gemeinde für die Unterbringung aufkommt, dürfen die Betreiber der Perreras die Tiere töten. Da es sehr viele Tiere gibt, die scheinbar nicht vermisst und von ihren Besitzern abgeholt werden, gibt es entsprechend viele Tötungen...

Die Euthanasie dieser Hunde und Katzen erfolgt jedoch oftmals auf schmerzvolle und unwürdige Weise: In einigen Perreras wird aus Kostengründen keine Narkoseinjektion durchgeführt, sondern dem Tier wird direkt die tödliche Dosis ins Herz gesetzt. Das führt zu Lähmungen und einem qualvollen Todeskampf von teilweise bis zu 20 Minuten.

Bei den Tötungen spielt es auch keine Rolle, ob ein Tier alt, krank oder verletzt ist. Jedes Tier ­– auch Hundewelpen und Katzenbabys sind davon bedroht – und es werden selten Ausnahmen gemacht.

Die Zwinger in den Perreras sind meist mehr als nur überfüllt, denn viele Tiere werden eingeliefert oder abgegeben und die wenigsten haben eine Chance diesen traurigen Ort wieder lebend zu verlassen. Es herrscht blanke Panik unter den Tieren und weil sie so sehr auf engem Raum untergebracht sind, kommt es nicht selten zu Kämpfen mit tödlichem Ausgang.

In einigen Perreras werden trotz Aufbewahrungspflicht die Tiere nicht versorgt. So verhungern oder verdursten auch manche Tiere. Ebenso kommt es vor, dass man bewusst einen unverträglichen Hund in einen Zwinger setzt, der seine Artgenossen schwer oder tödlich verletzt.

Katzen werden oft in kleine Gitterkäfige gepfercht, in denen sie weder bequem stehen, sitzen oder liegen können. Die Käfige werden immer mal wieder mit einem Schlauch abgespritzt, um Exkremente zu beseitigen und sie sind nicht nur dieser Tortur, sondern ebenso wie die Hunde jeglichen Witterungseinflüssen schutzlos ausgeliefert.

Deshalb helfen wir im Ausland, obwohl auch in unseren Tierheime viele Hunde und Katzen auf ein neues Zuhause warten. – Denn die Tiere in unseren Tierheimen sind nicht akut vom Tode bedroht. Sie werden gepflegt, betreut und tierärztlich versorgt. Falls niemand sie adoptieren möchte, dann dürfen sie bis an ihr Lebensende dort bleiben. Sie werden nicht einfach getötet.

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass Spanien nur eines der Länder ist, in denen es diese Perreras gibt. Auch z. B. in Ungarn, Frankreich, Kroatien, Slowenien, Griechenland, Türkei und Rumänien gibt es Tötungsstationen.

Der Tierschutzorganisation ABYDA ist es übrigens zu verdanken, dass in der Perrera von Jaén schon seit einiger Zeit keine Hunde mehr getötet werden mussten!

Es konnte ein guter Kontakt zu den Mitarbeitern der Perrera aufgebaut werden und die Freiwilligen von ABYDA dürfen einmal pro Woche die Hunden besuchen und ihnen das geben, was sie dringend brauchen: menschlichen Kontakt, Auslauf und Abwechslung:

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