15.10.2009 - Minky, kein Leistungsträger
Liebe Frau Danner,
ein stressiges WE liegt hinter mir, denn Minky und ich haben Interessenskonflikte:
Aufgrund des verpatzten 6-Tage-Auftrages fahre ich freitags zum Gruppen-Interview (2 Std.), mache dort noch Fotos & schon geht's heim zum Artikelschreiben. Der flutscht aber nicht so wie gewollt und von der Zeichenzahl gefordert. Interessiert mein Plüschi sowieso nicht, denn es will Natur-TV! Also öffne ich die rechte Terrassentür, binde von innen die Fliegengittertür fest (falls Minky vor Begeisterung dagegen springt, interpretiert sie wohl manchmal als Touchscreen - hatten wir schon!) und schiebe ihr TV-Kissen sichtgerecht hin. Sie platziert sich auch gleich & ich bilde mir ein, nun die nächste Std. konzentriert am PC arbeiten zu können - weit gefehlt! Nach wenigen Minuten trapst Minky maunzend an und fordert mich sichtlich auf, ihr zu folgen. Auf dem Weg vom Kabuff, wo u.a. mein PC steht, zum Natur-TV dreht sie sich mehrfach nach mir um, um offenbar sicher zu gehen, daß ich ihr auch wirklich folge. Vor der Fliegengittertür setzt sich meine Dame auf ihr Kissen, ich stehe hinter ihr und schaue raus, was wohl los sein wird: es wird "Vom Winde verweht" gegeben und der Sturm wirbelt Büsche und Bäume durch einander, Blätter fallen doch glatt runter und werden geräuschvoll über die Terrasse geblasen (gähn!). Nachdem ich mir 1 Zigarettenlänge dieses ungeheure Spektakel angeschaut habe, schleiche ich mich zum PC zurück. Später: Minky holt mich wieder ab! Am Natur-TV kann ich es jetzt selbst mit eigenen Augen sehen: eine Krähe pickt auf meiner Terrasse eine Walnuß auf - unglaublich! Nach einer weiteren Zigarette mache ich mich wieder an die Arbeit. Nur wenige Minuten später höre ich Minky "singen" und stürze zu ihr ins Wohnzimmer: da bedroht doch meine Seniorin in Kauerstellung ein Rotkehlchen, das nach meinem Hereingepoltere auffliegt. Minky dreht sich nach mir um und maunzt mich an, habe ich ihr doch offensichtlich die Tour vermasselt!
Mir reicht's jetzt endgültig von ihrem Nachmittagsprogramm und ich schließe die Tür. Erst schmollt Madame, dann bekommt sie ihren Schmusigen und muß dauernd auf den Schoß, auch am PC, was das Tipsen etwas schwierig gestaltet. Irgendwann einigen wir uns auf ihr Katzenbett unter dem PC-Tisch, wo sie schnurrend und sichtlich zufrieden ihre Krallen in meine Socken haut. SO KANN ICH NICHT KONZENTRIERT ARBEITEN! Ich habe schließlich Abgabetermin und bin total overstressed. So platziere ich ihr Katzenbett auf den eh schon winzigen PC-Tisch neben meine Tastatur und nun scheint die Lady vom Schnurr-Pegel her absolut zufrieden. Leider interpretiert sie meine zuckenden Zappelwürstchen auf der Tastatur anfangs falsch und haut ab und zu noch dazwischen - Gott-Lob gibt es ja ein Korrekturprogramm.
Jetzt, nachmittags an Kirchweih-Sonntag, konnte ich den Artikel incl. Fotos endlich abschießen und das Katzenbett wieder nach unten schaffen. Aber Minky ist definitiv weder leistungs-, noch gewinnorientiert!
Aber ich liebe mein "Mistviech" trotzdem!
Liebe Grüße und alles Gute für Ihre neuen Miezis