16.11.2009 - Der Alltag
Liebe Frau Danner,
bekanntlich haben Minky und ich nicht viel von einander von Mo.-Do., weil ich da u.a. Katzenfutterschälchen verdienen bin, und wir somit nur ein paar Abendstunden mit Versorgungs- (Fütterung/Katzen-WC) und Schmuseeinheiten haben. Bewundernswert ist Minky's innere biologische Uhr: so gegen 5 Uhr früh tretelt und schmust sie mich wach, bis ich dann endlich aufstehe, und gegen 21.30 Uhr setzt sie ihren Schlafzimmerblick auf, um mich dann demnächst ins Bett abzuführen - laut schnurrend. Seltsamerweise hatte sie überhaupt kein Problem mit der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit: sie ist in ihrem Verhalten konstant wie eine Funkuhr. LEIDER ist dem auch so am Fr.-So., wo ich ausschlafen könnte, gäbe's da nicht mein pünktliches Miezi mit seiner entwaffnenden Hyperaktivität ... So tobt also donnerstags in Herrgottsfrühe die Waschmaschine, ich putze (Minky verzieht sich dabei ins Kabuff, weil sie den Staubsauger immer noch nicht leiden kann) und dann gehe ich ab 8.30 Uhr den gesamten Wocheneinkauf erledigen. Erst bei meiner Rückkehr macht meine Alte Dame Job-Sharing bzgl. Haushalt. So führt sie sehr genau die Wareneingangskontrolle durch ...
... und freut sich tatsächlich über Lilien, die ich alle 2 Wochen kaufe (so lange halten sie nämlich), ohne sie als Katzengras zu verkennen, d.h. ich kann sie auch nach Minky's Inspektion noch in die Vase stellen. Beim Wäsche-Aufhängen in den letzten Herbstsonnenstrahlen schaut sie auch nach dem Rechten und irgendwann müssen wir dann natürlich ein bißchen relaxen -
jede auf ihre Art und Weise. Spät abends turnt sie dann nochmals irgendwo im Garten rum, wenn ich Glück habe, auf der Balustrade der Nachbarn (und nicht in unerreichbaren und undurchsichtigen Nachbargärten, die meinen Puls in die Höhe schnellen lassen) und dann setzt sie irgendwann ihren unmißverständlichen Schlafzimmerblick auf und "geht dann schon mal vor" (ins Bett).
Wenn ich dann noch telefoniere, so kann sie das gar nicht leiden (sie maunzt dann verdrieslich), weil das i.d.R. nichts Gutes bedeutet, sondern oft Folgen hat in Form von Besuchern und DIE findet sie wirklich im wahrsten Sinne des Wortes "zum Kotzen". Ich hoffe, daß sie sich noch zu einer geselligen Mieze entwickelt, v.a. gegenüber Nachbarn, die bereits auf ihren Terrassen bleiben dürfen, wenn sie nicht zu laut sind und sie nicht anschauen (sonst verschwindet sie flugs-flugs in die Wohnung), und zu lieben netten Besuchern, die auch nur ihr Gutes wollen.
Bis ganz bald wieder vom
Chiemgauer Provinzidyll,
Heike W. & Minky