30.12.2009 - Rund um Weihnachten
Liebe Frau Danner,
vielen Dank für Ihre netten Zeilen vom 2. Weihnachtsfeiertag, die uns wirklich sehr gefreut haben, signalisierten sie uns doch Ihre Aufmerksamkeit, so dass wir nicht darum "buhlen" mußten :-D Für die herzallerliebste Seniorenmieze und mich waren die letzten Tage, auch schon vor dem großen Fest, sehr ereignisreich. Wie ich Ihnen schon mitteilte, betritt meine Dame keine kalten, weißen Flächen und hat sich ja dafür alternativ die Fußbodenheizung vom Bad erkoren. Um dieses auch mal selbst wieder ausgiebig nutzen zu können, z.B. um ein entspannenden Wellnessbad mit anschließender duftender Cremung OHNE ZEITDRUCK (Minky wartet ansonsten meckernd in der Nähe), kam ich auf die Idee, besagte Schneefläche schlichtweg zu beseitigen:
Ich schaufelte nicht nur meine Terrasse und die meiner unmittelbaren Nachbarn frei, sondern auch einen regelrechten Catwalk in Minky's Greens, was u.a. den Vorteil hatte, dass auch ich wieder nicht bis zu den Waden stakend zum Kompost kam. Nichtsdestotrotz - und das war der Preis meiner tierischen Umsicht zugunsten meines schnurrenden Oldtimers - erntete ich spottende und höhnende Beiträge meiner Nachbarn, als sie mich beim Schneeschippen im Garten sahen! Meine Schnecke nutzte den Catwalk auch sofort, meckerte allerdings dabei über die noch verbliebenen Eisflecken. Während ich daraufhin den Eishacker holte, war mein Schnurri auf die bepflanzte Ballustrade der Nachbarn gesprungen - und dafür hatte sie durch ungeschippten Schnee laufen müssen, ihre Spuren waren deutlich zu sehen! Ich war doch etwas mehr als nur leicht indigniert, scheint mich meine Süße doch wirklich zu veräppeln! Nun ja, abends beim Kuscheln vor'm Adventskranz war ich dann auch schon wieder friedlich gestimmt.
Hlg. Abend war sehr idyllisch bei uns: Minky tat weder der Krippe, noch dem Christbaum was, wenngleich sie das Jesuskind mehrfach einfach rauswarf. Ich möchte nicht mitzählen, wie oft ich bisher das Jesuskind zurückgelegt habe. Dafür haben wir Sushi gegessen - Minky zur Feier des Tages ein paar rohe Fischstückchen auf einem eigenen kleinen Teller vom Tisch ... Anschließend rollte sie sich zufrieden zusammen.
Am 1. Feiertag erwartete ich mehrere Essensgäste, wobei sich evtl. auch Minky eingeladen gefühlt haben mag, auch durch die Ausnahme tags zuvor, wo sie wegen dem hohen Festtag mit dem Tisch essen durfte, vielleicht sah sie sich aber auch nur als Deko. Glaube ich aber weniger, denn als die Gäste eintrafen, war sie im Bad zum "Rösten" veschwunden, auch dahingehend nur ein kurzzeitiges Versteck, da auch Gäste ab und zu mal die sanitären Anlagen aufsuchen müssen. Und so kam es, wie es kommen mußte: Schreinermeister Horst verschwand im Bad - und kam und kam einfach nicht wieder. Minuten später, sein Teller war schon kalt geworden, erschien er: mit Minky auf dem Arm! Er hat sie einfach im Bad niedergeknutscht und sie dann schlichtweg gepflückt, was sie gemäß des hohen Schnurrpegels auch zu genießen schien. Das war für mich das absolute Weihnachtswunder!
Nach Weihnachten hatte sich der Wasserableser abends angekündigt. Als ich ihm sagte, man müsse VORSICHTIG ins Bad gehen - wo der Wasserzähler hängt-, weil dort gleich meine sozial-unverträgliche Mieze sei, schaute er erst etwas unglaubwürdig. Als ich dann voranging, dort das Licht anknipste und daraufhin deutliches Fauchen zu hören war, meinte der Mann, "ich könne ihm die Ziffern auch vorlesen" und blieb im Flur! Ich hab mich innerlich gekringelt vor Lachen, schließlich ist die Schnecke ja nicht gefährlich, sondern nur gegenüber anderen verängstigt (hahaha!) und möchte zudem nicht in ihrem Wellness-Bad gestört werden.
Dann haben wir beide 2 geschlagene Tage lang die Steuererklärungen für 2008 und 2009 gemacht incl. Belege sortieren, nicht enden wollende Tabellen addieren & Formulare ausfüllen. Ab und an mußten wir raus in den Garten gehen und uns an frischer Luft entspannen. So ergab es sich heute, dass Minky wieder mal in ihren Gärten rumstöberte und als meine Nachbarin Brigitte sie vom Küchenfenster aus rief, lief sie sogar dorthin! Ich war so unbeschreiblich glücklich, zeigt doch Minky's positives Verhalten, dass sie inzwischen gute Menschen wie Nachbarn und manchen Besucher wieder erkennt und Vertrauen fasst! Demnach macht eine Katzenklappe dann doch wieder Sinn, wenn meine Schnecke auch ohne mich im Garten sein kann, OHNE gleich den blanken Horror zu bekommen, nur weil ein Nachbar auch dort ist - oder auch noch mit ihr redet, nein so was!
Aber total verblüfft hat mich mein schnurrender Oldtimer heute mittag, als ich Salbei pflückte und ihr die paar Blätter zum Schnuppern vor die Nase hielt. Sie nahm davon kurz Kenntnis und schritt dann zu ihrer Katzenminze, sich immer nach mir umschauend, ob ich ihr auch folgte. Dort warf sie sich in ihr "Kräuterbeet" und schaute mich mit genußvollen Schlitzaugen an, so nach dem Motto "Jedem das seine". - Ich finde meine wunderbare Katze einfach irre, wie sie kommuniziert und das auch noch so sinnig. - Ich muß jetzt schnell die Terrassentür aufmachen, meine alte Dame ruft, weil sie nochmals kurz raus will (obwohl es schon dunkel ist, aber das klappt ohne Probleme!).
Ganz liebe Grüße von den (geschippten) Evergreens,
Ihre Heike W. mit bester Seniorenmieze wo gibt