28.10.2009 - Der Streichelautomat

Liebe Frau Danner,

von meinem Plüschi werde ich immer mehr begeistert, weil sie zunehmend alltagstauglich (= gelassener & z.T. toleranter) wird, dafür aber auch schmusiger:

Montag abend kam mal wieder "unser" befreundeter Schreinermeister Horst, um die Fliegengittertür mit einem transparentem Plexiglas (damit Minky noch rausschauen kann!) zu stabilisieren, & ich köchelte inzwischen das Abendessen. Minky war seit seiner Ankunft in ihr Bettchen unter dem PC-Tisch verschwunden, da sie Besuch offenbar (noch!) nicht ausstehen kann - how shocking! Während des Essens wechselte sie durch den dunklen Flur in mein Bett, von wo sie - incognito im Bettzeug versteckt - uns beide belauschen und beobachten konnte. Als Horst dann gegen 22 Uhr fuhr, kam sie mit einem Satz, stolz erhobenem Schwanz und triumphierend schnurrend - anders ließe sich ihre Haltung nicht beschreiben - angehopst, quasi nach dem Motto "Endlich wieder allein!". Dabei sollte sie sich zumindest Horst gegenüber freundlicher zeigen, denn er schaut sich jetzt nach einer Katzentür für meine Dame um, die er dann auch noch einbauen wird, damit sie bald rausgehen kann, wonach es sie zunehmend zu drängen scheint.

Gestern kam ich etwas mehr als 1 Std. später als üblich heim, weil ich noch kurz einen Freund in unmittelbarer Nachbarschaft besucht hatte. Null problemo mit Minky: sie war überhaupt nicht sauer, sondern kam mir sogar schnurrend entgegen (sie erkennt am Schlüsselgeräusch im Türschloß, wenn ich komme). Wie verlebten noch einen knuddeligen TV-Abend, zusammen auf meinem Sofa, doch war das offenbar nicht ausreichend. Heute in Herrgottsfrüh - meine schlaftrunkenen Augen konnten auf dem Digitalwecker die roten Zahlen 03:36 erkennen, tretelte Ihre Bezaubernheit auf mir rum, gab Bussis und köpfelte energisch gegen meine schlaffen Hände, bis dann sogleich der Streichelautomatismus losging - unter ihrem Schnurr-Gurr-Gesang bis 5 Uhr früh, also zur Aufstehenszeit. Aber ich muß Ihnen ehrlich sagen, daß ich davon heute gar nicht gerädert bin. Ich glaube, ich habe mich an Minky's frühmorgendlichen und dann auch hartnäckigen Schmuseattacken inzwischen so gewöhnt, daß ich meine Süße auch schon schlafend streichle und sogar mit ihr rede (ich mache ihr nur Komplimente, was sie vielleicht süchtig macht).
Na ja, jedenfalls scheint sie zufrieden, wenn nicht gar glücklich zu sein, auch über die neue Geschmacksrichtung "Fisch". Heute früh, schließlich ist Mittwoch, fütterte ich sie damit, bevor ich ging, und sie hat sich nur noch die Schnute geleckt und mir einen genüßlichen Schlitzaugenblick hinterhergeworfen, so nach dem Motto, dass ich jetzt ruhig gehen könne (um weitere Katzenfutterschälchen zu verdienen).

Sie ist wirklich eine ganz entzückende Goldkatze, so daß ich jetzt zunehmend Bammel bekomme, daß ich sie verlieren könnte, wenn erst einmal die Katzentür installiert sein wird. Oh je, oh je, wie wird das noch werden?

Liebe Grüße und frohes Schaffen,
Ihre H. W.

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